Seit Mitte März herrscht wieder Betrieb am Geratshof und es gibt viel zu erzählen. Von rekordverdächtigen Flügen, unserem Ostercamp, unserem Safety Day oder der Jahreshauptversammlung… aber der Reihe nach!
Der Winter hat auch seinen Reiz, werden jetzt die Skifahrer sagen. Jaja mag sein, aber aus Segelflieger-Perspektive wächst während der dunklen Monate die Sehnsucht, wieder in die Luft zu kommen. Auch wenn die Zeit in der Werkstatt für die jährliche Wartung der Flugzeuge gut genutzt wird, sehnt man sich den Saisonstart herbei. Mitte März hatte das Warten schließlich ein Ende.
933 Kilometer durch die Berge
Am 10. März waren beste Wellenflug-Bedingungen in den Alpen vorhergesagt. Anders als bei durch die Sonne erzeugter Thermik sorgen die Windverhältnisse dafür, dass Aufwindstraßen entstehen. Wie gut es sich darauf surfen lässt, stellte Richard Paul an diesem Tag unter Beweis. Vom Geratshof aus ging es nach Süden in die Berge und dann weit, weit nach Osten bis in die Steiermark, zurück nach Westen bis Kufstein, wieder nach Osten bis kurz vor Niederöblarn und zurück an den Geratshof. 933 Kilometer waren die Ausbeute dieses neunstündigen Jojo-Flugs mit 110 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit. Ebenso spektakulär sind die Fotos, die Richie mit nach Hause brachte – wie das Titelfoto dieses Beitrags.
Flugspaß im Ostercamp
Osterferien = Ostercamp, diese Gleichung gilt jedes Jahr bei uns. Und weil Ostern heuer ungewöhnlich früh lag, konnte sich das Wetter noch nicht recht entscheiden, ob denn noch Winter oder schon Frühling war. Wir wussten uns zu helfen und haben die Flieger schon etwas früher als sonst startklar gemacht, um direkt nach dem üblichen 10-Uhr-Briefing in die Luft zu kommen. So kamen unsere Flugschüler auf eine gute Flug-Ausbeute.
Und wenn das Wetter mal nicht mitgespielt hat, war’s auch nicht schlimm, denn es gibt immer was zu tun, um den Flugplatz in gutem Zustand zu halten, und etwas Theorie-Unterricht kann auch nicht schaden. Ein Ausflug in die Boulderhalle war ebenfalls drin.
Sicherheit an erster Stelle – unser jährlicher Safety Day
Hand aufs Herz, so manches Basiswissen, das einem im Laufe der Flugausbildung eingetrichtert wird, verblasst mit der Zeit. In welcher Höhe muss nochmal der Höhenmesser auf den Standard-Luftdruck umgestellt werden? Wie ist die Luftraumstruktur in unserer Umgebung? Und wie das Verfahren, wenn man in eine sogenannte RMZ einfliegen will? Unsere Fluglehrer haben die Fakten parat und gaben uns im Rahmen des Safety Days eine Auffrischung. Diese Veranstaltung ist Pflicht bei uns – und sollte es schon aus Eigeninteresse sein.
Normalerweise besteht der Tag aus einem Mix aus Theorie und Praxis, aber an letztere war aufgrund der Wetterbedingungen nicht zu denken. Trotzdem: Wer nach der Winterpause wieder in die Luft will, absolviert bei uns zunächst einen Checkflug mit Fluglehrer.
Jahreshauptversammlung – ein paar Zahlen gefällig?
Keine Sorge, wir wollen Dich hier nicht mit einem ausführlichen Versammlungsbericht langweilen. Aber ein paar Infos, die an jenem schönen Frühlingsabend vor unserer gemütlichen Hütte geteilt wurden, sind dann trotzdem interessant.
Von 52 aktiven Mitgliedern haben sich 32 dem Streckenflug verschrieben und meldeten 2023 ganze 311 Flüge auf Weglide, der zentralen Segelflug-Plattform. Auf stolze 125.584 Kilometer summierten sich diese Flüge – das ist mehr als der dreifache Erdumfang! Damit liegen wir auf Platz 5 in Bayern, Platz 18 in Deutschland und Platz 23 weltweit. Nicht schlecht, oder?
Einiges dazu beigetragen haben unsere beiden Top-Flugzeuge: der Leistungsdoppelsitzer DuoDiscus XLT, der 224 Stunden in der Luft war, und der Discus 2cT, der 206 Stunden lang seine Bahnen am Himmel zog. Insgesamt waren unsere Vereinsflugzeuge letztes Jahr 1.012 Stunden in Betrieb.
Dafür, dass es unserem Fluglehrer-Team nicht langweilig wurde, sorgten 14 Segelflug- und zwei Motorsegler-Schüler/-innen. Zwei haben letztes Jahr ihre Ausbildung erfolgreich beendet. Herzlichen Glückwunsch Euch beiden!