Segelfliegen rund um Ostern – das ist immer eine Zitterpartie. Mal wörtlich, da ziemlich kalt, und mal im übertragenen Sinn, denn das berüchtigt-launige Aprilwetter macht Prognosen schwierig. Dieses Jahr aber kamen wir während der Osterferien auf unsere Kosten: Denn an wirklich jedem Tag war fliegbares Wetter – klar, mal besser und mal schlechter, aber für diese wechselhafte Jahreszeit nicht selbstverständlich.
Kein Wunder, dass unsere Flugschüler große Fortschritte machen konnten. Ob Einweisung auf neuen Flugzeugtypen, Vorbereitung auf die praktische Prüfung oder Theorievorprüfung – alles war dabei. Und die „Profis“ sammelten ordentlich Kilometer – insgesamt haben unsere Piloten während des Camps 6.335 Kilometer auf der Plattform Weglide gemeldet. Schade, dass man diese Flugmeilen nicht in attraktive Prämien tauschen kann…
Was so ein Camp auch abseits des Fliegerischen auszeichnet, ist das Miteinander nach „Feierabend“, das mit dem gemeinsamen Kochen beginnt. Der Weg ins Bett ist anschließend für diejenigen besonders kurz, die einfach am Geratshof übernachten – ob im Zelt oder in unserer gemütlichen Blockhütte. Ein herzlicher Dank gilt allen Fluglehrern, Windenfahrern, Startleitern und sonstigen Helfern, die ihre Urlaubstage in den Dienst der Gemeinschaft gestellt und damit dieses Camp ermöglicht haben!
Safety Day als Camp-Abschluss
Den Schlusspunkt des Camps bildete unser jährlicher Safety Day – ein fester Bestandteil der Sicherheitskultur am Geratshof und ein Pflichttermin für alle aktiven Pilotinnen und Piloten des Vereins. Mit einem Mix aus Theorie und Praxis halten wir uns fit auch für ungewöhnliche Situationen. Unter der Devise „Sicherheit geht uns alle an“ hatte unser Fluglehrerteam einige Vorträge vorbereitet, die für mögliche Gefahren sensibilisierten und einige Erkenntnisse für ein Plus an Sicherheit bereithielten. „Wie gelingt ein sicherer Windenstart“ war unter anderem ebenso ein Thema wie eine Auffrischung in Sachen Rettungsgerät und Notfallplan am Flugplatz.
Am Safety Day pausiert der normale Flugbetrieb, denn alle Flüge stehen im Zeichen des Sicherheitstrainings. Jedem Piloten stand es frei, zu entscheiden, was er oder sie gerne üben wollte. Vielleicht das korrekte Verhalten bei Strömungsabriss? Oder ist mal wieder eine Seilrissübung gefällig? Viele beantworteten die zweite Frage für sich mit „ja“ und entsprechend wurde in enger Taktung ein Seilriss nach dem anderen geübt. Und ganz ehrlich: Wenn man gut im Training ist, verursacht so eine Übung keinen Stress, sondern macht sogar Spaß. Das ist genau der Trainingsstand, den wir erreichen wollen.
Zwei Wochen Fliegen, zwei Wochen Gemeinschaft: Schön war’s! Die schlechte Nachricht: Jedes Camp geht mal zu Ende. Die gute: Bis zum Pfingstcamp ist es nicht mehr weit. Wer mal reinschnuppern will, ist herzlich willkommen!