Zum diesjährigen Pfingstcamp ging es für die Geratshofer Segelflieger ins benachbarte Ausland an den Flugplatz in Reutte/Höfen zum Segelflugverein Ausserfern. Mit dabei waren 15 Teilnehmer und sieben Segelflugzeuge vom Geratshof, darunter drei doppelsitzige für Einweisungsflüge.
Hauptziel des Camps war die Heranführung der Flugschüler und frischen Lizenzinhaber an das sichere alpine Fliegen und dem damit verbundenen Erlernen entsprechender Flugtechniken, wie zum Beispiel dem Ausnutzen von Hangaufwind in unmittelbarer Nähe zur Felswand oder den richtigen Einstieg in die thermischen Aufwinde über dem schroffen Relief.
Darüber hinaus diente die Woche als Training für fortgeschrittene Piloten durch Mit- oder Teamfliegen mit den erfahrenen Alpenpiloten des LSV.
„Die ungewohnte Perspektive beim felsnahen Fliegen unter der Hangkante sorgte bei mir erst mal für schweißnasse Hände“ erzählt LSV Flugschüler Florian Luithlen nach seinen ersten Flügen mit Fluglehrer vor Ort. Doch schon bald wurden das reliefnahe Fliegen gewohnter und die Neulinge entdeckten den unglaublichen Spaß an der Sache. Nach und nach wurde für die Anfänger der Erkundungsradius um den Flugplatz Reutte vergrößert und nach dem Schlossberg wurden Tauern und die weitere Umgebung mit dem Halden- und Plansee aus der Luft erflogen.
Dass der eine oder andere zusätzlich mit den erfahrenen Streckenflugpiloten erleben durfte, wie man das Hangfliegen auf lautlosen Flügen von bis zu 600 km durch die Alpen in Perfektion nutzt, war für die Bergneulinge das i-Tüpfelchen. „Diese unvergessliche Ausblicke wie an der Berninagruppe mit dem Bianco-Grad und dem Piz Palü, am Stilfser Joch samt Ortler, dem Hintertuxer Skigebiet mit dem Olperer, der Zugspitze und vieles mehr quasi zum „Angreifen“ – einfach genial!“ freut sich Timo Guggenmos, der seit 2 Jahren den Segelflugschein hat.
Für die mitgereisten Familienmitglieder und Freunde bot das Lechtal viele attraktive Radl- und Wanderziele direkt in der Umgebung des Flugplatzes Reute/Höfen und das mitgenommene Mannschaftszelt war die Basis für die kulinarische Versorgung und die gemütlichen Abende.
Die Ergebnisse und Erfolge des Camps können sich sehen lassen: es gab 65 Starts mit knapp 180 Flugstunden, alle neuen Lizeninhaber konnten das erste Mal alleine in den Alpen fliegen. Den weitesten Flug mit 820 km schaffte Hans Holzapfel während des Camps.
„Das wichtigste für uns war, den Teilnehmern das nötige Sicherheitsbewusstsein für das Fliegen im Gebirge zu vermitteln, damit sie zukünftig viel Freude am Fliegen in Alpen vor den Toren des Geratshof haben – und das ist uns erfolgreich gelungen“, freuen sich die beiden mitgereisten Fluglehrer Roland Büchner und Thomas Gemmel zum Campabschluss.
Wer das Segelfliegen gerne auch einmal selbst erleben möchte, ist am Geratshof immer gerne zum Reinschnuppern beim Flugbetrieb oder einem Gastflug willkommen.
Wer noch einen Schritt weiter gehen will und davon träumt, selbst einmal ein Segelflugzeug über den Alpen zu steuern: Segelfliegen kann man am Geratshof bereits ab 14 Jahren lernen, für Jugendliche kostet das Segelfliegen all inclusive ca. 80 Euro / Monat.