Und hier kommt auch schon das nächste Update vom Geratshof – diesmal vom gerade abgschlossenen Pfingstcamp.
Fliegercamps sind immer eine prima Gelegenheit, den Flugdurst zu stillen. Schließlich findet Flugbetrieb – wie in Segelflugclubs üblich – normalerweise an Wochenenden und Feiertagen statt. Denn dummerweise hat es sich unter Arbeitgebern noch nicht herumgesprochen, dass segelfliegende Mitarbeiter*innen an Tagen mit bestem Flugwetter von ihren Aufgaben entbunden werden sollten, weil sie doch zum Flugplatz wollen… Naja, bis es so weit ist, halten wir uns an die Fliegercamps, was bedeutet: täglich fliegen. Wenn denn das Wetter mitspielt. Was uns zum nächsten Problem bringt.
Schon um Ostern herum ging es heuer durchwachsen zu. Unvergessen, als seinerzeit ein Häuflein hartgesottener Flieger schlotternd bei verdammt kaltem Wetter am Flugplatz ausharrte und Vereinsmitglied Hans in Thermojacke und mit Mütze vorbeischlenderte und uns ein munteres „Macht’s ihr Wintersport?“ zuwarf. Zu Pfingsten hatten wir den 50/50-Joker erwischt: Während der ersten Woche regnete es ziemlich ohne Punkt und Komma, aber die zweite war dann richtig gut. Da haben wir natürlich zugegriffen und dann ging es Schlag auf Schlag: Viele weite Flüge über hunderte Kilometer Distanz waren drin. Den Vogel abgeschossen hat Richie, der an einem Donnerstag gemütliche 854 Kilometer durch Österreich schipperte (siehe Foto). Aber auch so mancher Frischling legte stolze Distanzen zurück.
Für Flugschüler ist so ein Camp immer Gold wert, denn wenn man einige Tage am Stück üben kann, geht es ordentlich voran. Einer kam zu seinem ersten Alleinflug – und drei weitere Interessenten waren so angefixt, dass sie zu Mitgliedern wurden.
Und was war jetzt mit dem falschen Alarm, den die Überschrift verrät? Wir staunten nicht schlecht, als unvermittelt mit Blaulicht und Sirene ein vollbesetzter Feuerwehrwagen an unserem Flugplatz auftauchte. Und noch einer. Und noch einer. Und Polizei. Noch mehr Polizei. Rettungswagen, Notarzt, Einsatzleitung, schließlich ein Hubschrauber, das volle Programm. Was ist passiert, wollte man von uns wissen – aber wir hatten selbst keine Ahnung. Am Ende gab es – zum Glück – Entwarnung: Eine Autofahrerin war auf der B17 unterwegs und hatte einen „abstürzenden Gleitschirmflieger“ gemeldet. Der Irrtum konnte aufgeklärt werden: Wenn unsere Segelflugzeuge von der Seilwinde in die Luft befördert werden und das Seil ausklinkt, öffnet sich ein kleiner Bremsfallschirm, damit das Seil kontrolliert zu Boden geht. Wer sich nicht auskennt, kann das schon mal verwechseln. Erleichtert zogen die Rettungskräfte von dannen – und unser Fluglager war um eine Anekdote reicher.